12.09.2012

Humor und ein dickes Fell

Netzwerktreffen

Ganz konkrete Empfehlungen konnte Ulrike Riedel für Verhandlungssituationen vor allem in männerdominierten Runden weitergeben:

  • Zielkonflikte vorher für sich klären: Frauen fällt es oft schwerer, auch mal Ziele verhandeln zu müssen, hinter denen sie nicht zu 100 Prozent stehen. Klären Sie diese Zielkonflikte vorher und gehen Sie dann entschieden in die Verhandlung!

  • Die Schmerzgrenze des Gegenübers abschätzen: Analysieren Sie nicht nur „Was WILL ich anbieten?“, sondern auch „Was MUSS ich anbieten?“.

  • Eine Landkarte der Verhandlung anlegen: Fragen Sie sich „Welche Einflussfaktoren kann ich beeinflussen?“. Häufig geht es gar nicht um das Offensichtliche. Wichtig ist eventurell, wer die Strippen im Hintergrund zieht und welche persönlichen oder Gruppenbefindlichkeiten bestehen.

  • Verbündete gewinnen: Prüfen Sie im Vorfeld, welche Verbündeten Sie haben oder gewinnen können. Um Mehrheiten bilden zu können, ist das Netzwerken von großer Bedeutung.

  • Rituale einhalten und respektieren: Unter Frauen würde so mache Verhandlung sicher lösungsorientierter laufen. Solange man sich aber in Männerrunden befindet, müssen gewissen Rituale, wie das Verhandeln bis in die späte Nacht, einfach hingenommen werden.

  • Kompromisse erst spät anbieten: Früh in Kompromissen denken, aber erst zum Schluss darüber reden.

  • Niemals laut werden: Während Männer als „Ganze Kerle“ gelten, wenn sie auf den Tisch hauen, wird Frauen beim gleichen Verhalten unterstellt, sie seien emotional und hysterisch.


„Wichtig sind außerdem Humor und ein dickes Fell“, erklärt Riedel ihr Erfolgsrezept. „Hier und da ein witziger Spruch lockert eine steife Männerrunde auf und lässt einen gelassen wirken.“ Ab einer gewissen Führungsebene brauche man aber auch ein dickes Fell gegen persönliche Angriffe. Auf die Nachfrage, wie sie sich dies angelegt hätte, antwortet sie mit einem Lächeln: „Durch Schmerzen.“ Wenn man solchen Angriffen ausgesetzt sei, dann tue das zunächst weh. Man müsse sich aber klar machen, dass man in seiner Funktion stellvertretend für etwas stehe und daher auch stellvertretend angegriffen wird. „Nicht alles persönlich und zu wichtig nehmen!“, lautet ihr abschließender Ratschlag an die anwesenden Frauen.


 

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