Netzwerktreffen
Frau Widmaier hatte zu Beginn ihrer Karriere weder
Mann noch Familie geplant. Stattdessen zog es sie für mehrere Jahre nach
Japan, wo sie es einem Mentor zu verdanken hatte, in eine stark
männerdominierte Gesellschaft und Kultur eingeführt zu werden und sich
dort zu positionieren. Zurück in Deutschland lernte sie als Angestellte
einer Unternehmensberatung ihren künftigen Mann kennen und war bei der
Otto Group die erste Mitarbeiterin auf ihrer Ebene, die Mutter wurde.
Sofort nach dem Mutterschutz mit einer Arbeitszeit von 80% wieder ins
Büro zurück zu kehren, war seinerzeit noch etwas Besonderes. Für Dr.
Leena Pundt, selbst Mutter eines 10monatigen Sohnes, ist das schon etwas
anderes. Für sie ist ihre Tätigkeit durch flexible Arbeitszeiten und
planbare Dienstreisen durchaus vereinbar mit Familie und Beruf.
Für beide steht der Otto-Konzern als
Familienunternehmen für positive Werte. Wirtschaftlichkeit, Innovation,
Nachhaltigkeit und Vielfalt sind die wichtigsten davon. Sie betrachten
das Diversity Management als Aufgabe, um einen Kulturwandel im
Unternehmen zu initiieren und stetig voran zu treiben. Die
Personalpolitik im Konzern wird den veränderten Lebensphasen der
Mitarbeiter/-innen angepasst. Das ausdrückliche Ziel dabei ist,
Mitarbeiter und ihr Know-how an den Konzern zu binden.
Im Fokus
stehen dabei folgende Mitarbeitergruppen: alte und junge Beschäftigte,
Frauen und Männer, Mitarbeiter/-innen verschiedener Nationalitäten sowie
Menschen mit Beeinträchtigungen.
Für eine chancengleiche Personalentwicklung hat Sandra Widmaier das interne Netzwerk „Power of Diversitiy“ als konzernweite Initiative ins Leben gerufen, bestehend aus einem Nachwuchsförderprogramm, Cross-Mentoring und einem Diversity-Award, für welchen 2013 erstmalig einhundert weibliche Top-Führungskräfte des Konzern eingeladen und nominiert wurden.
Frau Widmaier ist überzeugt, dass ein Kulturwandel im Unternehmen nur erfolgen kann, wenn die Führungsgkräfte diesen samt der daraus resultierenden Vielfalt wertschätzen und managen. So steht „Walk the Talk“ für mehr als nur ein Lippenbekenntnis. Hier soll der angekündigte Wandel auch wirklich umgesetzt und gelebt werden. Auf externe Berater wird hierbei bewusst verzichtet – viele kleine Schritte aus dem Unternehmen selbst wirken nachhaltiger als Lösungen von außen.